Herbst 2021

Ein Büschel Herbsttrompeten im hinteren Leimental Ende September

Farbenfroher, trockener und sonniger Herbst

War der vergangene Sommer oft feucht und trüb, so konnte uns der Herbst 2021 punkto Sonnenschein und Niederschlag entschädigen. Zwei der drei Herbstmonate beglückten uns mit reichlich Sonnenschein, alle drei waren relativ trocken. Begann der September warm mit einer Reihe von Sommertagen, so endete der November frühwinterlich mit Schneefall und wenig Frost. Insgesamt lag die Herbsttemperatur ungefähr im Bereich der neuen Norm (von 1991 bis 2020).

Farbenfroher Ahorn im Margrethenpark in der Oktobersonne

Milder und sonniger September mit einem heftigen Gewitter

In der ersten Septemberhälfte brachten uns Hochdrucklagen fast sommerliche Verhältnisse, es wurden 11 Tage mit einer Maximaltemperatur von mindestens 25 Grad (Sommertage) und vielen Sonnenstunden gezählt. Am 8. Sept. wurde die Maximaltemperatur von 28,6° gemessen, zu einem Hitzetag reichte es allerdings nicht. Insgesamt wurde der September mit 17,2° genau gleich warm wie 2020, also 1,7° über der Norm von 1991 bis 2020. Mit 226 Stunden (gegenüber der Norm von 171 Stunden) lag die Sonnenscheindauer rund ein Drittel höher als üblich. Nur an einem einzigen Tag (dem 19.) blieb es ganztags bedeckt und ohne Sonne. So war denn die Bewölkung über den ganzen Monat gesehen fast 20 Prozent tiefer als üblich.

Leuchtende Pfaffenhütchen vor stahlblauem Herbsthimmel

Auch der Niederschlag blieb um fast ein Drittel unter der Norm, fielen doch nur 49 statt 72 Liter pro Quadratmeter. Sehr heftig war aber das Gewitter in den Morgenstunden des 26. September. Feucht-warme Luft aus Südwesten brachte Blitz, Donner und heftige Böen. Mit 14 Litern in 15 Minuten goss es wie aus Kübeln. Der Schreibende kämpfte sich durch einen veritablen Bach und zwischen herunterstürzenden Ästen hinauf zur Wetterstation.

Sturmschäden nach dem Morgengewitter des 26. September beim Margrethenpark

Heller, trockener und leicht zu kühler Oktober

Nach einem bewölkten und feuchten Start brachte uns der Oktober vom 7. bis 19. fast ausschliesslich sonniges Hochdruckwetter, verbunden mit häufigem Morgennebel. Dreimal gab es im Oktober Reif, an neun Tagen statt deren fünf steckten wir im Nebel. Dagegen war die Bewölkung weit unterdurchschnittlich (58 statt 72 Prozent), und der Niederschlag erreichte nur 69 Prozent der Norm. Der letzte Oktobertag lieferte mit 12,6 Litern fast einen Viertel der Monatsmenge. Der Weststurm vom 21. erreichte mit ein Windböe beachtliche 87 km pro Stunde. Am Tage davor war das Thermometer morgens ohne Sonne (!) auf 22.3° gestiegen – der zweithöchste Morgenwert dieses Monats. Mit 173 (von 119) Stunden Sonnenschein übertraf der Oktober die Norm um 45 Prozent, ganz im Gegensatz zum letzten Jahr.

Cumuli am Oktoberhimmel über dem Bruderholz
Viel Bewegung mit Cumuluswolken über Binningen am 4. November

Der November setzt einen Contrapunkt

Nach den hellen und sonnigen September und Oktober folgte ein recht trüber und sonnenarmer November mit reichlich Nebel und Hochnebel. Verantwortlich dafür waren tagelange Hochdrucklagen mit Bise. Der Sonnenschein erreichte mit 43 von 71 Stunden nur 60 Prozent der Norm. Aber auch die Niederschläge blieben mit 36 von 69 mm deutlich unternormal und trugen das ihre zum trockenen Herbst bei. An vier Tagen in den letzten Novembertagen fiel etwas Schnee, der aber keine Schneedecke bilden konnte. So wurde der November mit 4,6° um 1,4° zu kalt, bezogen auf das Klimamittel 1991 bis 2020 (und 0,4° kälter als die Reverenzperiode 61 bis 90). Der Herbst 21 endete damit frühwinterlich.

Mittelland-Nebelmeer quillt über den Jura (beim Wisenberg)

Fruchtreifung und Laubfall

Der leichte Rückstand der Fruchtentwicklung durch den feuchten Sommer konnte im sonnigen Herbst aufgeholt werden. Allerdings war die Obst- und Rebenernte geringer, vor allem bei Zwetschgen und Birnen. Die Pilze sprossen nicht gerade üppig, allerdings war die Verteilung sehr unterschiedlich. Der Laubfall bei den wichtigsten Bäumen des Waldes erfolgte – ganz wie üblich – ab der zweiten Hälfte Oktober und besonders im November. Das farbenfrohe Herbstlaub kam bei dem sonnenreichen Wetter besonders gut zur Geltung.

November-Reif am Monatsende
Herbst 2021Norm 1991 - 2020Norm 1961 - 1990
Temperatur10.8° 10.9°10.1°
Niederschlag 138 mm219 mm173 mm
Sonnenschein441 Std.361 Std.365 Std.

Meteorologischer Verein der Region Basel
Max Baumann, Albert Braun