Frühling 2023

Schaueraufzug aus Nordwesten am 5. Mai

Ein eher trüber Frühling mit sommerlichem Abschluss

Von anfangs März bis Mitte Mai war der Frühling 23 wolkenreich und sonnenarm, zeigte sich danach aber von seiner angenehmen Seite. Vor allem März und April erschienen trüb und feucht, während der Mai normal besonnt und deutlich zu trocken wurde. Die kühlen Temperaturen im April bremsten nach dem milden März die Vegetationsentwicklung, während die Natur im Mai aufblühte. Der Frühling 23 ist deutlich sonnenärmer, etwas kühler und feuchter als der Frühling des vergangenen Jahres.

Hochwasser am Birsig anfangs Mai
„Himmelstor“ am Abendhimmel des 2. Mai

Viel Grau, aber keine schweren Kaltlufteinbrüche

Die starke Bewölkung drückte im März und April auf die Stimmung, es gab mehr trübe und weniger helle Tage als üblich. Verantwortlich waren ausgedehnte Hochdruckgebiete über dem Ostatlantik und wiederholte Tiefdruckgebiete über Nordwest- und Nordeuropa, welche oft feuchte Nordwestströmungen erzeugten. Die Niederschläge waren im März über ein Drittel höher als üblich und überstiegen im April die Norm um 10 Prozent. Die Sonnenscheindauer erreichte im März nur 86 Prozent und im April lediglich 70 Prozent der Norm, also 126 von 179 Stunden. Überraschend heftig war ein mehrstündiges Abendgewitter am 13. März geradezu sommerlichen Zuschnitts, welches 11 Liter Niederschlag pro m² brachte. Noch etwas feuchter war es allerdings am 8. und 19. März. Am 10. und 11. März fielen Schneeflocken, doch reichte es nicht für eine Schneedecke. Positiv in Erinnerung bleibt das sonnige Wetter über Ostern (9./10. April), weniger erfreulich war indessen der nasse Karfreitag, als in der Region bis 600 Meter Schnee fiel.

Cumuli hinter der Kaltfront
Reichlich Mairitterlinge dank des feuchten Wetters

Durchschnittliche Zahl von Frost- und Sommertagen

Die Temperaturen in diesem Frühling liegen mit 11.1° leicht über der Norm von 1991 bis 2020, welche 10.8° beträgt. Das ist 1.7° mehr als in der alten Norm von 1961 bis 90. Der März war 1.4° und der Mai 0.6° zu warm, der April 1.1° zu kalt. Vor allem die erste Aprilwoche war kühl und trüb. Die Anzahl Frosttage (Temperaturen unter Null), lag im Bereich der Norm, dagegen gab es weniger Reif als üblich. Der kälteste Frühlingstag war der 1. März mit einem Tagesmittel von 0,0° und einem Minimum von -3.2°. Im Mai war die erste und die dritte Dekade relativ warm. So registrierten wir acht Sommertage (Temperatur über 25°), die mit einer Ausnahme alle im letzten Monatsdrittel lagen; üblich wären deren sieben. Die höchste Temperatur von 27.0° wurde am 29. Mai erreicht. Den sommerlichen Abschluss des Monats Mai verdanken wir ausgedehnten Hochdruckgebieten im Nordwesten und Norden, welche eine mässige bis leichte Bise erzeugten.

Blühende Kirschbäume beim Margrethengut Ende März
Frühe Magnolienblüte bei der Sternwarte
Blütenpracht in den Merian-Gärten am 20. Mai

Die Natur kam im Mai in Fahrt

Die Obstblüte begann Ende März relativ früh und dauerte im kühlen April eher lange. Das milde Wetter im Mai und die vorhandene Bodenfeuchte verliehen der Natur kräftig Schub. Viele Bauern nutzten das prächtige Pfingstwochenende zum Heuen, und die Gartenbäder profitierten vom sonnigen Maiwetter. Insgesamt lag die Vegetationsentwicklung Ende Mai etwa im üblichen Rahmen.

Kräftiges Wachstum in der zweiten Maihälfte

Meteorologischer Verein der Region Basel
Max Baumann, Albert Braun

 

Frühling 2023Norm 1991 - 2020Norm 1961 - 1990
Durchschnittstemperatur11.1°10.8°9.4°
Niederschlag203 mm218 mm201 mm
Sonnenscheindauer449 Std.522 Std.448 Std.