Sommer 2025

Heisser Juni, mässiger Juli, heisser August

Wieder einmal hat es der Berichterstatter nicht geschafft, pünktlich zum Ende des Sommers seinen Bericht abzuliefern. Wenn dieser erscheint, sind wir schon weit im Herbst; Hitzetage wird es dieses Jahr nicht mehr geben. Aber sei’s drum.

Gewitterwolke über dem Schwarzwald, im Sommer eine häufige Erscheinung.

Juni

Der Juni begann mit der buchstäblichen Dusche. Auslöser war eine mehr oder weniger stationäre Luftmassengrenze, feuchtwarm im Südwesten und Süden, kühler im Norden. Das führte zu intensiven Niederschlägen, vom 1. bis zum 4. Juni auch mit Gewittern. Bis zum 7. hatte der Monat bei uns sein statistisches Niederschlags-Soll von 87 Millimeter bereits um 17 mm übertroffen, wozu das Gewitter in der Mittagszeit des 3. alleine gut 30 beitrug.

Anschliessend stellte sich weitgehend hochdruckbetonte Witterung ein. Eine Gewitterstaffel am 15. ergab nochmals rund 16 Millimeter, dann aber war für über drei Wochen so ziemlich Schluss. Zunächst installierte sich ein Hoch über Nordwesteuropa, und damit setzte Bise ein. Ab dem 11. Juni (ausser dem 16.) verzeichneten wir mit Tagesmaxima über 25 Grad nur noch Sommertage, denn im Sommer ist die trockene Luft aus dem Kontinent keineswegs kühl. Später drehte die Strömung; Warmluftschübe aus dem westlichen Mittelmeer brachten Schwüle und Hitzetage. 34.1 Grad am 25. Juni (und 33.9 schon am 13.) sind für den Juni beachtliche Werte. So geht denn der Juni 2025 als zu nass: 122.6 mm (normal 87), sehr sonnig 298.8 Stunden (normal 206) und deutlich zu warm in die Statistik ein:  21.7 Grad (normal 18.3).

Juli

Nach dem Monatswechsel dauerte die Lage zunächst fort: Das gross angekündigte „Allzeit-Warmluft-Hoch“ verlagerte sich jedoch rasch nach Osten, und an seiner Südwestflanke trat erneut Schwüle ein; die zum Teil verheerenden Gewitter betrafen unsere Gegend nicht, umso mehr die Alpen. Am Nachmittag des 2. Juli stieg die Temperatur auf 35.7 Grad, auch der Dampfdruck, die Schwüle, steigerte sich zum schier Unerträglichen. Alles schien beisammen zum grossen „Klapf“.

Doch es kam anders. Die mehr westliche Strömung brachte fürs Erste zwar warme, doch wesentlich trockenere Luft zu uns. Es blieb weitgehend sonnig, aber am 6. folgte aus Nordwesten kühlere Meeresluft. Wieder kamen wir ziemlich ungeschoren davon, allerdings hätte man sich mehr als die rund 15 Millimeter Regen gewünscht. Geradezu herbstlich muteten die fast sonnenlosen 7. und 8. Juli an; am 7. überstieg die Temperatur keine 18°. Man konnte auf- und durchatmen.

Rasch stellte sich wieder sonniges Wetter ein, mit vorwiegend nördlichen Winden (Hochdruckzentrum im Nordwesten) blieb es dabei bis zum 13. recht angenehm. Die folgenden Tage jedoch waren geprägt von grossräumig geringen Gegensätzen des Luftdrucks über ganz Mitteleuropa. Ein kleinräumiges Höhentief (in den Bodenwetterkarten kaum erkennbar) vagabundierte von Ost nach West. Starke Gewitter blieben in unserer Gegend wiederum aus, aber Schwüle kehrte zurück. Die Temperaturen verharrten zwar fast durchwegs unter dreissig Grad, fünfundzwanzig wurden aber häufig überschritten.

Dann ein weiterer Kaltluftschub: Fast sonnenlos blieb der 28. Juli, und sein Tagesmaximum von 17.8° war das kühlste des ganzen Sommers, – ausgerechnet in der statistisch heissesten Zeit, in den ersten Hundstagen.

So vollführte der Juli mit der statistischen Mitteltemperatur fast eine Punktlandung: 20.3 Grad (normal 20.2), er blieb dabei eher sonnenarm: 236.6 Stunden (normal 254) und gleichzeitig zu trocken: 70.6 Millimeter (normal 90).

Schichtwolkendecke unten, «Amboss» oben, Schauer über dem Jura.

August

Anders der August: Ab dem 4. baute sich bis etwa zum 13. ein wirklich stabiles Warmlufthoch auf, das gewitterträchtige Luft von Mitteleuropa fernhielt. Hitzetage in Folge gab es – ausser dem 10. – vom 8. bis zum 15.; der wärmste Tag des Jahres fiel mit dem Tagesmittel von 27.1 und der Spitze von 36.5° auf den 13. August. Anschliessend kehrt Schwüle zurück, doch mit dem Einbruch von Meeresluft am 20. und 21. und intensivem Regen (65 Millimeter an den beiden Tagen) endete auch diese Wetterphase. Wirklich heiss wurde es danach nicht mehr.

Damit milderte sich die um Mitte August rekordverdächtige mittlere Monatstemperatur auf 20.7° (normal 19.8), Sonnenstunden gab es deren 260.7 (normal 232), der Niederschlag fiel mit 160.2 Millimetern beträchtlich aus (normal 90).

Und so endete der meteorologische Sommer 2025 in den letzten Augusttagen so, wie er Anfang Juni begonnen hatte: Nass und nur mässig warm. Im Schnitt fiel er feucht aus: 353.4 Millimeter Niederschlag (normal 267), dennoch sehr sonnig: 796 Stunden (normal 692) und zu warm: 20.9° (normal 19.4°).

Mehr Details wie üblich unter www.klimabasel.ch/monatsdaten.

Meteorologischer Verein der Region Basel
Dr. Michael Zemp